Das Kreuz mit dem Kreuz ist auch für TierärztInnen ein äußerst unbefriedigender Befund, der in der täglichen Praxis aber häufig vorliegt. Die Ursache für wiederkehrende schmerzhafte Muskelverspannungen des Rückens bis zu röntengologischen Veränderungen wie z.B. Kissing Spines, Bewegungseinschränkungen von Wirbel- oder Facettengelenken, Genickprobleme, Taktstörungen, selbst Hufveränderungen (Hornspalt) können durch den Einsatz von unpassenden Sätteln hervorgerufen werden.
Korrekterweise sollte der Sattel das funktionelle Bindeglied zwischen Pferd und ReiterIn sein. Vermehrt fällt aber auf, dass er Auslöser für sogenannte Ursache-Folge-Ketten ist, die sich über den gesamten Bewegungsapparat des Pferdes ausdehnen können. Für TierärztInnen ist es deshalb hilfreich über funktionelles Sattelwissen zu verfügen, um so manches Rückenproblem besser analysieren zu können.
In dem dreitägigen, ATF-anerkannten Seminar exklusiv von Tierärzten für Tierärzte wird die Thematik Sattel kompakt mit dem Ziel behandelt, das benötigte Wissen zu vermitteln, um bei Rückenproblemen spezifischer die Ursache ermitteln zu können.
Zudem werden TierärztInnen von Gerichten und PferdebesitzerInnen als GutachterInnen und Sachverständige bestellt, wenn es zu Streitfällen zwischen PferdebesitzerInnen und Sattel-Verkäufern kommt. Entsprechendes Expertenwissen wird im Seminar vermittelt. Neben den medizinischen Auswirkungen von unpassenden Sätteln auf den Pferdekörper referiert die Rechtsanwältin Olga Voy über die Position des Tierarztes als Gutachter bei Sattelauseinandersetzungen.
Kursort | Termin | Verfügbarkeit |
Dülmen | 16.05.2025 - 18.05.2025 | Verfügbarkeit prüfen |
Im Anschluss an das Sattelseminar bieten wir exklusiv für TierärztInnen die brandneue, zweitätige Fortbildung Osteopathie und Chiropraktik - Techniken zur Behandlung von Brust- und Lendenwirbelsäule sowie von Becken/Sakrum (28.-29.09.2024).
Direkt zu Beginn referiert Dr. med. vet. Elke Kurz, Tierärztin, DIPO-Pferdeosteotherapeutin, DIPO-zertifizierte Sattelexpertin, Chiropraktikerin (IAVC) und Pferdewirtschaftsmeisterin (FN) über die Auswirkungen von Sätteln und fehlerhafter Druckverteilung als Ursache-Folge-Kette. Danach folgt der Einfluss des Reiters auf den Pferderücken, wobei Dr. Kurz den TierärztInnen neben theoretischen Grundlagen ausführlich praktische Handlungsempfehlungen für ausgleichende Therapiemaßnahmen an die Hand gibt.
Bei der Vielzahl unterschiedlich entwickelter Sättel ist es wichtig, sich mit dem Produkt auszukennen. Grundlage dabei ist der Sattel mit dem begurteten Holz-Stahlfeder-Baum, der von seiner Konstruktion her zum Pferderücken passen muss. Ein falscher Sattelbaum kann niemals durch Umpolstern der Kissen für den Pferderücken passend verändert werden. Auch die Bedeutung von Form und Stabilität des Kopfeisens, des Strupfenverlaufs und der richtig positionierte Sitzpunkt des Reiters über dem Zentrum Equilibrium des Pferdes ist wesentlicher Inhalt des Seminars.
An unterschiedlich „sezierten“ Sätteln werden Probleme von diversen Sattelkonstruktionen dargestellt. In der Praxis werden Sattelanpassungen auf unterschiedlichen Pferderücken vorgenommen sowie das Reiten mit passendem und unpassendem Sattel und die Reaktion des Pferdes analysiert und diskutiert.
Das Ausmessen des Pferderückens mit der Messschlange und die Übertragung der Kerndaten auf das Messblatt als Information für die geschulten SattlerInnen werden ebenso in der Praxis gezeigt, wie der Einsatz von Korrekturpads und korrekt sitzenden Gurten sowie unpassenden Produkten.
Als Alternative, für intensiveres Wissen über Sättel und deren Auswirkungen auf die Gesundheit des Pferdes empfehlen wir die siebentägige Weiterbildung DIPO-Zertifizierter Sattelexperte, die mit einer Prüfung abgeschlossen wird.